Psalm, Lieder und Gebete von Pfarrerin Brigitte Schöne
Das sprengt den Rahmen!
Herzlich Willkommen hier auf der Website unserer Gemeinde. Schön, dass Sie da sind!
Liebe Leserinnen und Leser,
Seien Sie begrüßt zum Beginn des neuen Kirchenjahres, am 1. Advent.
Warten im Dezember.
Worauf?
Dass der Terror aufhört und der Krieg, der ihm folgt, in Israel und an seinen Grenzen, in Gaza und im Libanon.
Dass der Krieg in der Ukraine endlich aufhört.
Dass die Gründe abnehmen, die Menschen zur Flucht zwingen.
Dass sich manches in unserem eigenen Leben löst…
Die Liste ist lang.
Das Warten im Advent kommt dazu: Auf ein Fest mit so viel Sehnsucht.
Gott - komm in die Welt!
Engel geben Gott die Ehre und singen bereits vom Frieden auf Erden.
Ein neues Kirchenjahr beginnt.
Stimmen wir uns darauf ein und singen „Macht hoch, die Tür.“
Lied
Macht hoch die Tür (EG 1)
1) Macht hoch die Tür', die Tor' macht weit,
es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König aller Königreich';
ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Segen mit sich bringt;
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich von Rat.
2) Er ist gerecht, ein Helfer wert,
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
sein Königskron' ist Heiligkeit,
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
all uns're Not zum End' er bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Heiland groß von Tat.
3) O wohl dem Land, o wohl der Stadt,
so diesen König bei sich hat!
Wohl allen Herzen insgemein,
da dieser König ziehet ein!
Er ist die rechte Freudensonn',
bringt mit sich lauter Freud' und Wonn'.
Gelobet sei mein Gott,
mein Tröster früh und spat.
5) Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
sei ewig Preis und Ehr.
Psalm 24
Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
Denn er hat ihn über den Meeren gegründet
Und über den Wassern bereitet.
Wer darf auf des HERRN Berg gehen,
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?
Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug
und nicht falsche Eide schwört:
der wird den Segen vom HERRN empfangen
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.
Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,
das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit.
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre
Gebet
Gott, wir haben das Warten verlernt.
Alles muss sofort geschehen.
Am besten auf Knopfdruck.
Wann immer ich will.
„Wer wartet, hat schon verloren.“
Wer so denkt, ist einsam.
Du lässt dich ankündigen.
Verlangst, dass wir dich erwarten.
Toren und Türen öffnen.
Uns auf deine Ankunft einstellen.
Gott, wir haben das Warten verlernt.
Hilf uns dabei.
Dich zu erwarten.
Öffne unsere Herzen für das, was du mitbringst und was uns verbindet.
Wir bitten dich: Erbarmen dich.
Zuspruch
Im Wochenspruch heißt es: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ Sacharja 9, 9b
Gott kommt, das ist sicher.
Manchmal auch in überfüllte Kaufhäuser.
Manchmal auch auf belebte Weihnachtsmärkte.
Er kommt dahin, wo Menschen sich im Dunklen fühlen.
Er kommt dahin, wo es Licht braucht und Wärme,
inneres Licht und Herzenswärme.
Darum: Ehre sei Gott in der Höhe
Gebet
Jetzt beginnt sie, Gott, die Wartezeit auf deine Ankunft.
Das ist schwer: Sich darauf einstellen, was du sagst.
Darauf warten, was du ankündigst.
Wenn doch etwas geschehen müsste, dass so unwahrscheinlich erscheint.
Gott, du kündigst dich an.
Mit dem im Gepäck, was Menschen verbindet, aller Enttäuschung zum Trotz.
Wir brauchen das.
Es wird Zeit, dass du ankommst. Amen
Liebe Leserinnen und Leser, Gott kommt, auf einem Esel reitend – das hatte der Prophet Sacharja Jahrhunderte zuvor angekündigt. Als Jesus nach Jerusalem kam, auf einem Esel reitend, da erinnern sich die Menschen und erkennen sofort: Gott kommt in die Welt und er bringt Frieden. Und sie jubeln ihm entgegen. Davon erzählt der Evangelist Matthäus
Evangelium
Matthäus 21, 1-11
Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sach 9,9): »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.« Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa.
Ehr sei dir o Herr – lob sei dir o Christ.
Lied
Wie soll ich dich empfangen (EG 11)
1) Wie soll ich dich empfangen
und wie begegn' ich dir,
o aller Welt Verlangen,
o meiner Seelen Zier?
O Jesu, Jesu, setze
mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze,
mir kund und wissend sei.
2) Dein Zion streut dir Palmen
und grüne Zweige hin,
und ich will dir in Psalmen
ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen
in stetem Lob und Preis
und deinem Namen dienen,
so gut es kann und weiß.
5) Nichts, nichts hat dich getrieben
zu mir vom Himmelszelt
als das geliebte Lieben,
damit du alle Welt
in ihren tausend Plagen
und großen Jammerlast,
die kein Mund kann aussagen,
so fest umfangen hast.
Predigt
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Schwestern und Brüder,
ich nutze Instagram. Das ist manchmal Zeitverschwendung, aber bei bedachtem Gebrauch oft gar nicht schlecht. Da ging es gestern – in drei kurzen Worten – um Adventskalender. Klar, gerade hat die diesjährige Adventskalenderzeit begonnen: Heute ist der Tag für Türchen 3. Eine Autorin der Wochenzeitung „Die Zeit“ schreibt unter der Überschrift „Zurück zur Billigschokolade!“ über unsere beliebten Kalender mit den 24 Türchen. Sie lobt hier den billigen Schokoadventskalender, weil – wie sie meint: Der „hilft dabei, einen völlig aus dem Ruder gelaufenen Brauch wieder ein bisschen runterzuholen und dem Höhepunkt Heiligabend die Bühne zu bereiten, statt sie ihm streitig zu machen.“ (Judith Liere). Das sprach mir aus dem Herzen (und wieder einmal fand ich es bemerkenswert, wie schlicht die Dinge auf den Punkt zu bringen sind). Hinter diesem Post steht ja das Nachdenken darüber, worum es bei einem Adventskalender geht, nämlich darum, das Warten erträglich zu machen! Das Warten auf Heilig Abend! - Und das heißt ja im übertragenen Sinne: Das Warten auf mehr in der Welt, als nur wir Menschen mit uns selbst. Das Warten auf Lösungen, auf das Gute … auf das Kommen des Herrn. Darauf, nicht mehr allein durchs Leben zu gehen, entlastet zu werden- auch von Schuld, Frieden zu haben – in mir und auf dieser eigentlich so wunderbaren Erde.
Was bedeuten uns – Ihnen, mir - heute ein Adventskalender? Es ist eine kleine Freude im Alltag. Es ist die Gewissheit für die Kinder: Weihnachten kommt! Und das „bald“ ist für sie auf diese Weise greifbar: In 21 Tagen, dann irgendwann in 14, dann in drei … die Spannung steigt. Für uns Großen bedeutet der Kalender, den wir ja oft selber machen: Etwas Schönes für jemand anderen Tun. Es gibt so zauberhaft gebastelte Kalender. Es gibt so phantasievoll gefüllte Säckchen und Tütchen und Kästchen…
Ich kenne eine Familie, die sich gegenseitig die Tütchen füllt – bei vier Personen macht das pro Familienmitglied 6 Tage „Dienst“ am Kalender bzw. an der Familie. Freudendienst! Der Adventskalender stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ein Ritual. Und so ist es auch, wenn ich jemanden einen Kalender schenke, ob selbst gemacht oder gekauft, aber eben mit Bedacht ausgewählt: Verbundenheit.
Adventskalender – es gibt heutzutage eine unendliche Fülle davon: Vom einfachen Schokokalender mit gegossen Figuren und der kleinen Spannung, in welcher Form das Schokotäfelchen heute daherkommt – als Glocke oder als Eichhörnchen? Und dann gibt es im anderen Extrem den hunderte Euro wertvollen Kalender mit glitzernden Steinchen aus edlem teuren Glas. Und dazwischen was für Autofans und Parfümfreunde, für Kinder mit Liebe zu Alien und es gibt sogar Kalender für den Hund.
Da hat sich etwas verselbständig, das wissen wir. Und wir ahnen: Aus dem Warten auf etwas ist ein Jetzt und Hier und Heute geworden. Es geht -wenn ich das Türchen öffne- um die kleine Freude heute,
Was soll da noch kommen?
Steckt darin, dass die Menschen unserer Zeit es aufgegeben haben, auf das Große zu warten? Das Große, dass – wie es der Psalm 24 schreibt – so gewaltig ist, dass die Türen, ja sogar die Tore sich aus den Angeln heben? Dass wir es lieber selbst in die Hand nehmen -mit dem Schaffen von Freude und Frieden (jedenfalls den Familienfrieden)- und Gott wenig vertrauen? Was soll auch ein Kind in einem Stall? Hebt das die Tür aus den Angeln?
Empfinden wir es also oft genug als umsonst? - Das Warten auf die Lösung, auf das Gute, auf das Kommen des Herrn? Darauf, nicht mehr allein durchs Leben zu gehen und entlastet zu werden- auch von Schuld. Und vor allem Frieden zu haben – in mir und auf dieser eigentlich so wunderbaren Erde. Hoffen wir nur noch auf uns selbst und die Liebsten um uns, dass es ein bisschen Frieden ist? Es ist die Frage, was kommt, wenn die Türchen am Adventskalender irgendwann mal alle geöffnet sind.
Auf jeden Fall bleibt die Zusage Gottes: Ich komme! Ich komme zu Euch in Eure Welt, anders, als ihr es erwartet, - das ganz gewiss: anders- aber ich komme! Jesus ritt auf einem Esel in die Stadt, wie wir heute im Hören des Evangeliums erinnert wurden. Kommt so ein Heilsbringer, einer, der so machtvoll wie ein König die Welt verändern kann? Die kritischen Geister unter den Menschen, vielleicht ihr Konfis unter uns, weil ihr noch jung seid und noch Fragen stellt, könnten fragen: Warum sollte Gott in die Welt kommen? Was hat er davon? Ist ein bisschen viel zu tun, so wie wir die Welt in den vergangenen Jahrtausenden hergerichtet haben.
Dazu sagt unser Predigttext, der Psalm 24, etwas. Der Psalm, den wir zu Beginn des Gottesdienstes gebetet haben und der in ihren Gottesdienstzetteln steht. Wir lesen den Anfang noch einmal, in der Übersetzung nach Martin Luther, weil wir sie so gut kennen, weil sie so schön in unseren Ohren klingt. Obwohl andere Übersetzungen uns weitere Horizonte eröffnen, aber dazu später.
Warum sollte Gott in die Welt kommen? Hören wir die ersten Verse aus dem Psalm 24:
Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
Denn er hat ihn über den Meeren gegründet
und über den Wassern bereitet.
Warum sollte Gott in die Welt kommen? Na, einfache Antwort, weil es alles seins ist. Ein Planet, den ER hat werden lassen, auf dem ER uns Menschen gewollt hat. Menschen, die Freiheit haben zu tun und zu lassen. Die zu oft denken, sie seien selbst Gott und Mist bauen. Die den Schöpfer dann suchen, zum Reparieren, zum Trösten, zum wieder ins Lot bringen… Die IHN aber oft auch nicht suchen und angestrengt selber weiterbasteln.
Manche Menschen hoffen immer wieder auf Gott, bitten ihn, beten heftig und warten. Manche.
Der Beter des Psalm 24 sagt, das ist gut. Der Blick auf Gott, der Bezug zu Gott ist gut und überlebenswichtig. Denn Gott gehört die Welt und alles, was darinnen ist, also auch alles, was wir so verändert und gemacht und geschafft haben. Ja, der Psalmbeter sieht das ganz materiell und ganz neutral. Alles ist Gottes und Gott bleibt dabei und geht mit. Und also: ER kommt! Es ist eine Bewegung: Gott bewegt sich auf seine Welt, auf uns zu! Bewegen wir uns aber auch auf ihn zu? Sind wir zumindest offen für IHN? Die Adventszeit ist dafür da, das zu prüfen, sich selbst zu befragen und sich selbst neu einzustellen. Denn dass Gott in unsere Welt kommt, das ist ja gewiss!
Sind unsere inneren und äußeren Türen und Tore offen? Und wenn nicht? – Warum halte ich den Türgriff so fest in der Hand? Wie kriege ich sie -meine Tür- geölt, so dass sie leichtgängiger wird? Wie stehe ich dann da, an meiner Tür? Griesgrämig, weil ich mich gestört fühle? Zurückhaltend, weil voller Zweifel? Lächelnd, weil neugierig? Mit offenen Armen, weil Gott endlich kommt?
Wie stehe ich da? Bewege ich mich auf Gott zu? Wie mache ich das?
Der Psalm befasst sich auch mit dieser Frage, wenn es heißt:
Wer darf auf des HERRN Berg gehen,
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?
Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug
und nicht falsche Eide schwört:
der wird den Segen vom HERRN empfangen
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.
Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,
das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs
Unschuldige Hände, reines Herz… Der jüdische Theologe und Berliner Rabbiner Andreas Nachama schreibt dazu:
Hände stehen in der Bibel symbolisch für die Taten, die Menschen tun. Aber Hände tun, was ihnen Herz und Verstand auftragen. Und so ist es noch viel wichtiger, das Herz zu befragen: Wo stehst Du? Was bewegt dich? In den jüdischen Schriften, im Tanach, gilt das Herz als Sitz des Verstandes. Man ›denkt‹ mit dem Herzen. Im ›lauteren‹ Herz finden sich keine unreinen Gedanken. Es ist voll Ehrfurcht vor Gott, wie Rabbiner Nachama erinnert. V5: »Er (dieser Mensch) erhält Segen vom Ewigen und Hilfe vom Gotte seines Heils.«
Gute Taten bringen Segen – diesen Grundsatz nennt der Vers als Ergebnis. Er knüpft an das Grundverständnis an, das bereits in der Tora verankert ist: Dass die Taten der Menschen in ihrer Mehrheit einen direkten Einfluss auf das Wohlergehen haben. (Vgl. Dtn 11,13–17)
Genau deswegen, genau aufgrund dieses Gedankens sammeln wir in der Advents- und Weihnachtszeit Kollekte für Brot für die Welt. Heute, am 1. Advent 2023, wird die 65. Aktion eröffnet. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, schreibt dazu an alle Gemeinden in Deutschland:
„Knapp 800 Millionen Menschen auf der Welt leiden Hunger. Jeder zehnte Mensch. Eine unfassbare Zahl. Denn eigentlich wären wir in der Lage, alle Menschen satt zu machen. Doch unser globales Ernährungssystem ist weder nachhaltig noch fair.
„Wandel säen“ lautet das Motto der 65. Aktion von Brot für die Welt. Denn Umkehr ist dringend nötig. Es braucht ein Ernährungssystem, das den Armen zugutekommt, natürliche Ressourcen schont und die Klimakrise nicht weiter verstärkt.
Die Partnerorganisationen von Brot für die Welt in aller Welt zeigen im Kleinen, wie das aussehen kann – zum Beispiel in Kenia, wo Kleinbauernfamilien trotz immer unregelmäßigerer Niederschläge mit kreativen Anbaumethoden gute Erträge erzielen.
Jesus kam selbst arm zur Welt und hat Armut immer persönlich genommen, sich mit den Hungrigen solidarisiert: „Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben.“
Gerade jetzt im Advent ist Zeit, um umzukehren. Hinsehen, mitfühlen, teilen. Gott gebe uns die Kraft, Hoffnung zu stiften, Wandel zu säen. Denn: Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Lassen Sie uns zusammen so leben, dass unsere Welt sich wandelt“. So schreibt der Präses der Rheinischen Kirche.
Kleine Tütchen für diese besondere Kollekte haben wir ihnen heute ausgeteilt.
Adventszeit ist Wartezeit. Warten darauf, dass Gott kommt. Dass er sich auf uns zubewegt. Adventszeit ist eine Wartezeit, die wir nutzen können, um uns auf Gott zuzubewegen.
Unsere Altardecken und das Antependium hier sind in Violett gehalten. Diese Farbe gilt als Farbe der Passionszeit und der Adventszeit. Diese Farbe, die kenntlich macht: jetzt ist die Zeit der Selbstprüfung: Bin ich mit Gott auf dem Weg oder nur mit mir selbst und mit meinen Menschen? Habe ich Gott im Blick? Bewege ich mich eigentlich auf Gott zu? Ist meine innere Tür offen? Werde ich merken, wenn er kommt?
Der Abschluss des Psalms sagt nun noch einmal etwas über das Wie des Kommens Gottes. Hören wir erstmal, wie Martin Luther das aus dem Hebräischen übersetzt:
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit.
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre.
In manchen von uns kommen gleich innere Töne. Denn wie wunderbar sind diese Verse vertont worden: Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch. Von Heinrich Schütz und Andreas Hammerschmidt (im 17. Jh.) oder Georg Philipp Telemann (18.Jh) …
Nun behalten wir mal diesen intensiven Klang, diese Energie dieser Worte in uns und hören auf die andere, wohl nicht weniger angemessene Übersetzung, die aber den Fokus verschiebt: Hier sind es nämlich die Türen und Torpfosten, die sich öffnen. Die Größe Gottes, das Ereignis seines Kommens sind so mächtig, dass sie alle Rahmen sprengen. So werden es auch die letzten merken. So haben alle die Chance, sich auf Gott einzulassen.
Ihr Tore des Tempels, seid hocherfreut!
Ihr Türen der Urzeit, öffnet euch weit!
Es kommt der König der Herrlichkeit!
Wer ist der König der Herrlichkeit?
Es ist der Herr – er ist stark und mächtig!
Es ist der Herr – er ist machtvoll im Kampf!
Ihr Tore des Tempels, seid hocherfreut!
Ihr Türen der Urzeit, öffnet euch weit!
Es kommt der König der Herrlichkeit!
Wer ist der König der Herrlichkeit?
Es ist der Herr der himmlischen Heere.
Er ist der König der Herrlichkeit!
Liebe Leserinnen und Leser,
ich wünsche uns allen viel Freude an und mit unseren Adventskalendern. Doch halten wir immer im Herzen: Diese sind kleine Freuden. Die Große kommt noch. Sie mag klein erscheinen, auf den ersten Blick, aber sie sprengt unsere Rahmen. Warten wir und freuen wir uns darauf. Amen.
Und der Frieden Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.
Hier noch einmal die beiden Übersetzungen des Psalm 24
Basisbibel VON DAVID, EIN PSALM. Dem Herrn gehört die Erde mit allem, was sie erfüllt. Wer darf hinaufziehen zum Berg des Herrn Ihr Tore des Tempels, seid hocherfreut! |
Luther 2017 Psalm 24 Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, Wer darf auf des HERRN Berg gehen, Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, |
Musik
Machet die Tore weit (Andreas Hammerschmidt, 17. Jh.), Kammerchor Wernigerode
Fürbitten
Macht hoch, die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit.
Ja, wir möchten gerne die Tore öffnen für dich, unseren Gott, dass du in unser Leben trittst, in unsere Welt kommst und sie verwandelst.
Wir brauchen deinen Glanz in der Finsternis, deinen Frieden in den Kriegen, deine Liebe in dem Hass, der immer stärker prägt, wie Menschen einander begegnen.
Gott, wir brauchen deine Nähe.
Aber wir bekommen die Tür nicht auf.
Hilf uns, dich einzulassen.
Was wir brauchen, hast du im Gepäck.
Heil und Leben für die Welt:
für die, denen verwehrt wird, was sie zum Leben brauchen,
für die, die außen vor sind;
für die, denen egal ist, wie es anderen geht.
Hilf uns, dir entgegenzugehen.
Was wir brauchen, hast du im Gepäck.
Heil und Leben für die Welt, auch jenseits der Grenzen, die uns gesetzt sind:
Wir bitten dich für unsere verstorbenen Gemeindemitglieder.
Berge sie in dem Leben, das Ostern begonnen hat.
Tröste diejenigen, die Abschied nehmen mussten.
Wir warten auf dich, Gott, und du kommst an in einem Kind.
Es hat einen weiten Weg vor sich und nimmt andere mit.
Rührt Menschen an, geht an Grenzen, öffnet, was sie verschlossen halten.
Bringt unsere Not zum Ende.
In der Stille bringen wir dir unsere ganz persönlichen Anliegen
Und mit Jesu Worten beten wir:
Vaterunser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
Segen
Gott segne Dich und er behüte Dich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir Frieden. Amen.
Lied
Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)
Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.
Mit herzlichen Grüßen, Pfarrerin Brigitte Schöne
Teilen Sie mir gern Ihre Gedanken zum Gottesdienst oder Ihre Anregungen mit - ich freue mich:
Informationen
Den Gottesdienst am nächsten Sonntag, 2. Advent, feiern wir mit unserem Prädikanten H.-J. Fentz und Dorina Adelsberger (Orgel).
Katja Tobolewski lädt alle Familien herzlich zum Adventsbasteln ein: Mittwoch, den 6. Dezember, den 13. Dezember und den 20. Dezember jeweils von 16.00 bis 17.30 Uhr in der Kinder- und Jugendetage.
Herzliche Einladung zum Weihnachtskonzert unseres Gospelchores am Sonntag, 10.12.23, um 16 Uhr in unserer Kirche.
„Der klingende Advent“- Jeden Tag ein Musikstück aus dem Kirchenkreis Steglitz. Abonnieren Sie den Adventskalender unter www.kirchenkreis-steglitz.de.
Kollektensammlung
Die heutige Kollekte wird in den Reihen für die Bibelmissionarische Arbeit der Landeskirche gesammelt und am Ausgang erbitten wir sie für sozialdiakonische Arbeit in unserer Gemeinde.
Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 3.12.2023
Wir leiten Ihre Kollekte ggf. weiter! Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.
Die Sammlung „Brot für Welt“ wird in diesem Jahr dem Projekt „Aus eigener Kraft den Hunger überwinden" in Kenia zugutekommen. Informationen dazu im Dezember-Gemeindebrief, Seite 2.