Andacht, Lieder und Fürbitten von Pfarrer i.R. Martin Ost
Mit diesem Sonntag endet die Weihnachtszeit wirklich – dennoch soll etwas davon in unseren Herzen bleiben. Der Wochenspruch ist eine Verheißung für kommende helle wie dunkle Tage:
„Über Dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über Dir!“
Jes 60,2
Ist das ein Zuspruch oder eher Überheblichkeit? Denen er gesagt wurde, die waren nicht in Gefahr, überheblich zu sein, waren keine Sieger, waren am Ende. So viel hatten sie versucht, versucht, ihre Hoffnungen umzusetzen, neu anzufangen, ein neues Land zu bauen und merken: Unsere Kraft reicht nicht! Einig sind wir auch nicht mehr, Junge und Alte, Frauen und Männer, Reiche und Arme haben eigene Interessen und Vorstellungen. Einander zuhören fällt ihnen schwer; man glaubt nur noch den eigenen Programmen und sieht in allen anderen nur das Schlechte.
Diesen Menschen spricht der Prophet von der Herrlichkeit Gottes – nicht verdient und nicht erworben, aber doch da. Über dem Gewimmel der Menschen und Meinungen, mitten unter dem Durcheinander derer, die es gut meinen und dabei so verschieden handeln, geht der Herr auf und seine Herrlichkeit erscheint.
Der Alltag im Licht. Und ich habe nichts dafür getan. Muss nichts tun, nur hinsehen, es wahrnehmen, mir sagen lassen. Ich wünsche mir, dass dieses Licht uns begleitet in dunklen Tagen, damit wir nicht bitter werden.
Eingangslied
Nun jauchzet, all ihr Frommen (EG 9, 1-3)
1) Nun jauchzet, all ihr Frommen,
zu dieser Gnadenzeit,
weil unser Heil ist kommen,
der Herr der Herrlichkeit,
zwar ohne stolze Pracht,
doch mächtig, zu verheeren
und gänzlich zu zerstören
des Teufels Reich und Macht.
2) Er kommt zu uns geritten
auf einem Eselein
und stellt sich in die Mitten
für uns zum Opfer ein.
Er bringt kein zeitlich Gut,
er will allein erwerben
durch seinen Tod und Sterben,
was ewig währen tut.
3) Kein Zepter, keine Krone
sucht er auf dieser Welt;
im hohen Himmelsthrone
ist ihm sein Reich bestellt.
Er will hier seine Macht
und Majestät verhüllen,
bis er des Vaters Willen
im Leiden hat vollbracht.
Psalm 97
1 Der HERR ist König; des freue sich das Erdreich
und seien fröhlich die Inseln, so viel ihrer sind.
2 Wolken und Dunkel sind um ihn her,
Gerechtigkeit und Recht sind seines Thrones Stütze.
3 Feuer geht vor ihm her
und verzehrt ringsum seine Feinde.
4 Seine Blitze erleuchten den Erdkreis,
das Erdreich sieht es und erschrickt.
5 Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem HERRN,
vor dem Herrscher der ganzen Erde.
6 Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit,
und alle Völker sehen seine Herrlichkeit.
7 Schämen sollen sich alle, die den Bildern dienen
und sich der Götzen rühmen.
Betet ihn an, alle Götter!
8 Zion hört es und ist froh,
und die Töchter Juda sind fröhlich,
weil du, HERR, recht regierest.
9 Denn du, HERR, bist der Höchste über allen Landen,
du bist hoch erhöht über alle Götter.
10 Die ihr den HERRN liebet, hasset das Arge!
Der Herr bewahrt die Seelen seiner Heiligen;
aus der Hand der Frevler wird er sie erretten.
11 Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen
und Freude den aufrichtigen Herzen.
12 Ihr Gerechten, freut euch des HERRN
und danket ihm und preiset seinen heiligen Namen!
Gebet
Herr Jesus Christus, du hast Gott in unser Leben gebracht. Wir bitten dich: erfülle uns mit Vertrauen in deine Güte. Lass dein Licht in uns leuchten, damit auch durch uns deine Herrlichkeit offenbar werde. Das bitten wir dich. Amen.
Predigttext
2. Mose 3, 1-8a (8b-9)10 (11-12) 13-14 (15)
1 Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. 2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. 3 Da sprach er: Ich will hingehen und diese wundersame Erscheinung besehen, warum der Busch nicht verbrennt. 4 Als aber der HERR sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5 Er sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! 6 Und er sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7 Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen, und ihr Geschrei über ihre Bedränger habe ich gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. 8 Und ich bin herniedergefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie aus diesem Lande hinaufführe in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, (in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 9 Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Drangsal gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen,) 10 so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst. (11 Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? 12 Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott dienen auf diesem Berge.) 13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? 14 Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat mich zu euch gesandt. (15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht.)
Lied
Du Morgenstern, du Licht vom Licht (EG 74, 1-4)
1) Du Morgenstern, du Licht vom Licht,
das durch die Finsternisse bricht,
du gingst vor aller Zeiten Lauf
in unerschaffner Klarheit auf.
2) Du Lebensquell, wir danken dir,
auf dich, Lebend'ger, hoffen wir;
denn du durchdrangst des Todes Nacht,
hast Sieg und Leben uns gebracht.
3) Du ew'ge Wahrheit, Gottes Bild,
der du den Vater uns enthüllt,
du kamst herab ins Erdental
mit deiner Gotterkenntnis Strahl.
4) Bleib bei uns, Herr, verlass uns nicht,
führ uns durch Finsternis zum Licht,
bleib auch am Abend dieser Welt
als Hilf und Hort uns zugesellt.
Predigt
Fühlen Sie sich berufen? Ich meine nicht: Zu einer besonderen Aufgabe, nein: berufen zu dem, was Sie täglich tun? Und kein Hobby – ist Ihr Beruf eine Berufung für Sie? „Beruf“ ist nicht, womit wir unseren Lebensunterhalt verdienen, nicht Arbeit, die wir machen müssen, um leben zu können. Sondern Beruf ist, wozu wir uns bestimmt fühlen, wo wir meinen „Da bin ich richtig!“ Genau das habe ich immer gewollt oder auch ich habe gelernt, dass das meine Bestimmung ist. Und, die keinen Beruf mehr ausüben – fühlen Sie sich richtig in dem Leben, das im Ruhestand begonnen hat?
Schön wäre es – denn dann hätte alles auch einen Sinn, womit wir unsere Kraft verbrauchen und den Tag füllen, manchmal übervoll, dass wir am Abend ganz leer sind und kaum mehr die Menschen neben uns wahrnehmen, keine Kraft mehr haben, nach ihrem Leben und Befinden zu fragen. Klar gibt es auch ungeliebte Arbeiten, Routine und manchmal auch läuft alles nicht, auch nicht im Lieblingsberuf.
So hat Martin Luther das gemeint, wenn er von „Beruf“ sprach: Dass nicht nur Mönche, Nonnen, Priester, die verzichten auf weltliche Ehre und Stand von Gott berufen sind. Sondern auch der Bauer und die Handwerkerin, die Hausfrau zwischen Kindern, Töpfen und Pfannen und der Künstler und der Kaufmann und die Händlerin auf dem Markt – einfach jede und jeder sagen kann: Ich bin von Gott an diesen Platz gestellt und was ich tue, das tue ich in seinem Auftrag. Also tue ich es, so gut ich kann und diene Menschen und erfülle Gottes Auftrag.
So, wie es diese Geschichte es erzählt: Gott sieht die Not seines Volkes und greift nicht wunderbar ein, schnipst mit den Fingern und alle Probleme sind erledigt, sondern sucht sich einen Menschen – hier einen, der das Leid seiner Mitmenschen auch sah – und trägt ihm auf, dem abzuhelfen. Das ist Beruf, Berufung, die Aufgabe, die mein Leben erfüllt.
I
Klingt ziemlich abgehoben, fern der Wirklichkeit. Wer von uns hat schon einen Busch brennen sehen, der nicht verbrannt ist, wer eine Stimme aus dem Feuer gehört? Hat den heiligen Boden gespürt und seine eigene Unheiligkeit?
Obwohl – wenn man es anders ausdrückt, ist alles gar nicht so fern. Mose ist keineswegs ein Heiliger, nicht einmal ein besonderer Mensch, ein Hirte, nicht mehr. Hat keine besondere Macht und fühlt sich selbst seiner Aufgabe nicht gewachsen. „Ich kann nicht reden“, sagt er. Und dann noch mit dem Pharao reden – wer ist er denn, dass der ihn hört?!
Die die ganze Geschichte des Mose kennen, wissen noch mehr gegen die Berufung des Mose: Er hat sich und seine Emotionen nicht unter Kontrolle und das hatte schlimme Folgen, weil er aus Mitleid mit einem der geplagten Sklaven einen Aufseher niedergeschlagen hat. Das ist ja auch der Grund, dass er fern von Ägypten Tiere hütet.
Ungeeignet in jeder Hinsicht also: Ein Mensch ohne Titel und Fähigkeit und dazu charakterlich fragwürdig mit dunkler Vergangenheit – den soll Gott brauchen können?
II
Übersetzt in unsere Zeit: Habe ich denn die Kompetenz, die Aufgabe auszuführen? Wer sich schon einmal beworben hat, kennt die Fragen – man stellt sie sich selbst, bekommt sie gestellt von den Einstellenden. Es kostet Mut, sich zu bewerben. Ich hatte bei mancher Bewerbung das Gefühl, ich müsste angeben nach Strich und Faden, als könnte nichts und niemand mich aufhalten, als hätte ich mit 40 Jahren schon die Erfahrung aus dreißig Berufsjahren. Und könnte alle Probleme der Kirche lösen, dass die Jungen nicht kommen und die Männer sowieso nicht und dass es immer weniger werden.
Und wenn man nur sagt „Ich werde es versuchen“, ehrlich ist, nicht übertreibt, hat man verloren, weil die einen suchen, der alles kann und weiß. So, wie Union Berlin jetzt Wunder erwartet vom neuen Trainer und wehe, er kann sie nicht erfüllen – da kann er hundertmal in Köpenick wohnen und bei der Mannschaft gespielt haben!
So einer wird hier berufen: Ein gewöhnlicher Mensch mit Grenzen und Problemen, einer, der seiner selbst nicht sicher ist, zweifelt, ob er das kann. Er hat die Leiden der Menschen gesehen, das schließt ihn mit Gott zusammen: Sie sehen beide ein Problem und suchen eine Lösung – aber dass er die Lösung ist, kann Mose kaum glauben. Er sucht einen anderen, einen Wundermann, vielleicht auch einen Gott, der eingreift und wunderbar die Sache hinausführt. Und jetzt soll er das machen, der Hirte mit mangelnder Affektkontrolle, der Mensch mit der schweren Zunge?!
III
Und ich denke: Könnte es sein, ich habe eine Lebensaufgabe versäumt, weil ich mich nicht getraut habe? Wollte bescheiden sein und nicht angeben, aber vielleicht war ich auch nur ein bisschen feige? Zu feige, um mich berufen zu fühlen, den Mund aufzumachen, zu entscheiden? Die Probleme liegen sozusagen herum – könnte es sein, wir sind zu feige oder bequem und nennen es „bescheiden“ oder „normal“, sich nicht berufen zu fühlen? Ja, und ich gebe ja auch zu, dass mir die, die sich von Gott berufen fühlen oft eher Angst machen, weil sie keine Grenzen kennen und durchziehen, was ihnen richtig scheint und manchmal zweifelt man, ob da wirklich Gott handelt – welcher Gott auch immer – oder ein Mensch, der sich furchtbar überschätzt, aus seinen Ideen einen göttlichen Auftrag bastelt und über Leichen geht?! Seine Anhänger haben in Hitler ein Geschenk Gottes gesehen und ich nenne keine weiteren Namen, der eine reicht für alle.
Da scheint es menschlicher, Aufgabe nur als Herausforderung zu sehen, die man mit der entsprechenden Ausbildung bewältigen kann. Oder im Team, da ist man nicht allein schuld. Unsere Politiker: Beamte der Politik, die Probleme angehen und lösen, von Gott nicht reden und nicht von einer Berufung, sondern bescheiden sich als die ersten Diener des Staates ansehen. Und es kommt nicht darauf an, wie sie sich anziehen oder wie viel Geld sie für die öffentliche Werbung um ihre Person ausgeben, sondern sie tun ihre Pflicht.
Ja, es ist mir sympathisch – aber auch ein bisschen unheimlich. Kann ich denn wirklich glauben, sie lösen die Probleme? Bringen Frieden und Wohlstand für alle und gleichen die unterschiedlichen Interessen gegeneinander ab, dass Friede herrscht und Gemeinschaft und Freundlichkeit, Milch und Honig fließen? Und wenn ich es ihnen nicht zutraue, machen mich ihre Worte nicht wütend, mache ich ihnen die Arbeit noch schwerer, weil ich ihnen nicht traue und immer was zu meckern habe? Doch, sie überlasten sich oder sie betrügen uns, die uns die Lösung aller Probleme verheißen – Frieden in der Ukraine in 24 Stunden, keine Attentate mehr, weil die schrecklichen Menschen aus anderen Ländern weg sind und wie die Rezepte alle heißen. Auch Klimawandel abgewandt oder jedenfalls nicht mehr so gefährlich, weil wir die schöne neue Welt geschaffen haben, endlich – als hätten nicht schöne Visionen der neuen Welt genau die Welt geschaffen, die wir eben in die Katastrophe schliddern sehen? Also doch Berufene suchen, Berufung suchen?
IV
Der Gott, von dem hier die Rede ist, bleibt, bei aller Heiligkeit, erstaunlich menschlich. Er sieht ein Problem – aber er löst es nicht selbst, sondern sucht sich einen Menschen. Und dieser Mensch ist wie die meisten von uns, vielleicht, wie wir alle: Weiß nicht, ob er das will oder kann und möchte es sicher wissen: Wer bist Du, wie ist dein Name, was soll ich sagen oder tun?
Und er bekommt die Antwort nicht: „Ich werde sein, der ich sein werde“ übersetzen wir diesen Gottesnamen. Man könnte auch sagen: Du wirst sehen, wer ich bin, Ihr werdet es sehen, ihr müsst er erleben, nicht im Voraus, sondern im Lauf der Tage. Aber ihr werdet erleben, dass ich dabei bin und Ihr nicht allein.
Für Mose beginnt ja nicht eine goldene Karriere, sondern eine Wanderung durch die Wüste über 40 Jahre mit Irrwegen und Umwegen, Aufstand und Widerstand, Mutlosigkeit und neuem Aufbruch, Streit und Ungewissheit. Nein, leicht hatte er es nicht, dieser Mose – nicht mit den Menschen und den Umständen, aber auch nicht mit sich selbst. Selbst ihm geht der Glaube manchmal ab, selbst er zweifelt und muss neues Zutrauen fassen.
V
Vielleicht ist es genau das, das jene überheblichen Gesandten Gottes, die alles niedermachen im Namen Gottes, von einem wirklich Berufenen unterscheidet: Dass sie ihrer Berufung unsicher sind, sich immer wieder neu vergewissern müssen, Mut zugesprochen bekommen müssen, sich auch einmal verrennen und umkehren müssen und sind nie die Strahlenden Sieger, wie sie in manchen Filmen gezeigt werden. Nicht Superman und auch nicht Superwoman, nein, Mann oder Frau oder divers – auch daran liegt es nicht. Eher, dass einer oder eine hinhören kann, lauschen, suchen, Gewissheit suchen. Und, dass er ein Teil der Gemeinschaft bleibt und die ihn auch ertragen und tragen, diesen Mose. Einer, der gesagt hat „Hier bin ich!“ und ist nicht ausgewichen in Ausreden und Auswege, sondern hat es gewagt auf eine bloße Verheißung hin. Und niemand außer ihm hat ihn brennen sehen, den Dornbusch, aber er hat das bezogen auf das andere, das er gesehen hat: Die Not der Menschen, die sich plagen müssen über alles Maß hinaus. Und niemand hat die Stimme gehört als nur er und er wird damit leben müssen, dass manche ihm die Berufung absprechen und ihn für einen eingebildeten Pinkel halten. Und er hat es doch bestanden.
VI
Nein, das Land ist nicht das Ziel, an dem alle Fragen enden, alle Probleme erledigt sind. Es ist weder leer – die Stämme werden genannt, die da schon wohnen -, noch ist alles in Butter wie im Schlaraffenland. Man kann Milch gewinnen und Honig, um sich zu nähren und muss etwas schaffen, damit es für alle reicht. Arbeit und Mühe sind nötig und Hoffnung und immer neues Verdienen dieses Landes. So wenig, wie Mose der Erwählte ist einfach so, sondern es wird und immer neu werden muss, muss auch dieses Volk das erwählte immer neue werden in der Auseinandersetzung mit eigenen Zweifeln und Fehlern und den Umständen. Im Grund ist das, was wir AT nennen, eine Auseinandersetzung im Nachhinein, um zu verstehen, wie man verloren hat und wieder gewonnen, wie man meinte, ohne Gott auszukommen und sich seiner wieder vergewissert hat. Aber man war nie ohne Gott – immer war er da, um ihn neu kennen zu lernen, wer er sei und sein wird.
Vater Unser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.
Lied
Gott ist gegenwärtig (EG 165, 1,2,8)
1) Gott ist gegenwärtig.
Lasset uns anbeten
und in Ehrfurcht vor ihn treten.
Gott ist in der Mitten.
Alles in uns schweige
und sich innigst vor ihm beuge.
Wer ihn kennt,
wer ihn nennt,
schlag die Augen nieder;
kommt, ergebt euch wieder!
2) Gott ist gegenwärtig,
dem die Cherubinen
Tag und Nacht gebücket dienen.
Heilig, heilig, heilig!
singen ihm zur Ehre
aller Engel hohe Chöre.
Herr, vernimm
unsre Stimm,
da auch wir Geringen
unsre Opfer bringen.
8) Herr, komm in mir wohnen,
lass mein’ Geist auf Erden
dir ein Heiligtum noch werden!
Komm, du nahes Wesen,
dich in mir verkläre,
dass ich dich stets lieb und ehre.
Wo ich geh,
sitz und steh,
lass mich dich erblicken
und vor dir mich bücken!
Fürbitten
Gott, wenn Dein Geist uns nicht leitet,
wohin sollen wir gehen
wie entscheiden
wofür leben?
Schenke uns deine Erleuchtung,
dass wir recht leben
und in unserem Leben deine Berufung finden.
Stehe all den Mächtigen der Erde bei,
bewahre sie vor Hochmut
und bewahre die Welt vor denen,
die sich zu viel einbilden,
vor den Reichen,
die meinen, dass die Welt nur für sie gemacht ist.
Zeigen den Starken ihre Grenzen
Und weise die Maßlosen in ihre Schranken;
Lass die sich schwach fühlen,
deine Nähe spüren,
gib den Kranken Hoffnung,
stehe all denen bei
die Menschen beistehen sollen,
Polizei, Sanitätern, Ärztinnen und Ärzten,
und all denen, die uns mit Wasser und Strom
und all dem versorgen,
was wir zum Leben brauchen.
Verlass die Erde nicht
Und hilf, dass wir sie nicht abschreiben,
sondern tun, was wir können,
sie Kindern und Enkeln in die Hände zu geben
als eine Gabe für unser Leben,
die wir schätzen, bewahren
und für die wir danken.
Amen.
Lied
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude (EG 66, 8)
8) Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben.
Hochgelobt sei der erbarmende Gott,
der uns den Ursprung des Segens gegeben;
dieser verschlinget Fluch, Jammer und Tod.
Selig, die ihm sich beständig ergeben!
Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben
Segen
Gott, Licht und Wärme,
im Himmel und uns doch nahe,
segne uns.
Gott, Mensch geworden,
gehe mit uns die Wege des Lebens,
dass wir nicht irregehen
und unsere Zeit nicht für Unnützes verbrauchen.
Gott, Geist und Kraft in uns,
erfülle uns, deine Wege zu finden,
täglich neu Mut und Kraft zu gewinnen
und im Vertrauen auf dich
zu handeln und zu leben.
Amen.
Informationen
Den Gottesdienst am nächsten Sonntag, 09.20.2025, 10:00 Uhr, feiern wir mit Pfr. Oliver Matri und Esther Kontarksy (Orgel).
Herzliche Einladung zum Akkordeonkonzert am Sonntag, 16.02.25, um 18:00 Uhr mit Roman Stolbov.
Kollektensammlung
Die heutige Kollekte wird in den Reihen für die Erinnerungskultur und Stolpersteinarbeit im Kirchenkreis Steglitz gesammelt und am Ausgang erbitten wir sie für unseren Gemeindebus.
Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 02.02.2025 (und gewünschter Verwendungszweck)
Wir leiten Ihre Kollekte ggf. weiter! Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.