Psalm, Lieder, Andacht und Gebet von Pfarrerin Brigitte Schöne

„Pfingsten“
Kirchenfenster in der Bachgemeinde
Foto: Uwe Bostelmann
Biblischer Vers für die Woche, Sacharja 4, 6b in Leichter Sprache:
Gott spricht: Es muss ich etwas ändern.
Soll es mit Gewalt geschehen? Nein!
Es geschieht durch meinen Geist.
Begrüßung
Pfarrerin: Wir feiern heute ein Fest.
Wir feiern heute das Leben.
Wir feiern den Geist Gottes
gegen Atemlosigkeit
gegen Hilflosigkeit
gegen Sprachlosigkeit.
Wir feiern den Geist Gottes
als Durchbruch zum Leben.
Lektorin: So schöne, aber auch so komplizierte Worte und Gedanken.
Geht es heute nicht einfach um den Geburtstag der Kirche?
So haben wir es als Kinder doch gelernt: Pfingsten, das ist der Geburtstag der Kirche.
Denn Gott hat wie in einem großen Windstoß die Menschen angeweht.
Plötzlich haben sich alle Menschen verstanden,
obwohl sie unterschiedliche Sprachen gesprochen haben.
Sie verstanden sich in der Sprache der Liebe.
Da ist die Kirche geboren. Gottes Haus auf der Erde.
Das feiern wir zu Pfingsten!
Pfarrerin: Das wollte ich sagen: Wir feiern heute ein Fest!
Weil Gott uns nicht allein lässt.
Wir können auch feiern, dass wir es doch gut haben in unserer Gemeinde. Und das es weitergeht.
Unsere Orgel z.B. – sie ist 73 Jahre alt und hat unserer Gemeinde mehr als fünf Jahrzehnte treu gedient.
Wir geben sie nun weiter. Also hat sie ein Abschlussfest verdient und damit unsere ganze Dankbarkeit und Freude samt unseren guten Wünschen für die Zukunft.
Lektorin: Oh ja, das machen wir.
Wir feiern heute ein Fest.
Wir feiern das Leben
und den Geist Gottes, der uns immer wieder zum Leben hilft.
Lied
Schmückt das Fest mit Maien, Ev. Gesangbuch Nr. 135, 1-3
(Gesang: Daniela Brinkmann (Kirchenkreiskantorin) in der St. Nikolai-Kirche Rinteln Ev.-luth. Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg)
1) Schmückt das Fest mit Maien,
lasset Blumen streuen,
zündet Opfer an!
Denn der Geist der Gnaden
hat sich eingeladen,
machet ihm die Bahn!
Nehmt ihn ein,
so wird sein Schein
euch mit Licht und Heil erfüllen
und den Kummer stillen.
2) Tröster der Betrübten,
Siegel der Geliebten,
Geist voll Rat und Tat,
starker Gottesfinger,
Friedensüberbringer,
Licht auf unserm Pfad:
gib uns Kraft
und Lebenssaft,
lass uns deine teuren Gaben
zur Genüge laben.
3) Lass die Zungen brennen,
wenn wir Jesum nennen,
führ den Geist empor;
gib uns Kraft, zu beten
und vor Gott zu treten,
sprich du selbst uns vor.
Gib uns Mut,
du höchstes Gut,
tröst uns kräftiglich von oben
bei der Feinde Toben!
Psalm 118, 24-29
Dies ist der Tag, den der Herr macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
O Herr, hilf!
O Herr, lass wohlgelingen!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Wir segnen euch vom Haus des Herrn.
Der Herr ist Gott, der uns erleuchtet.
Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des
Altars!
Du bist mein Gott, und ich danke dir;
mein Gott, ich will dich preisen.
Danket dem Herrn; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
Gebet
Wir treten vor Gott und bitten ihn um Erbarmen.
Pfingsten.
Aus vielen Ichs
Wird ein Wir,
wird einen Gemeinschaft,
die Gemeinschaft der heiligen,
die Gemeinscahft derer, die Gott heilig sind –
die Kirche.
Wir sind Kirche.
Von Gott gerufen.
Erfüllt von seinem geist.
Dem Geist des Lebens.
Des Mit-Anderen- und des Für-Andere-Lebens.
Geben wir diesem Geist unter uns Raum?
Lassen wir ihn wirken?
In uns und durch uns?
So dass wir ihn spüren können?
Gottes Geist?
In unserer Mitte?
Sind wir
viele Ichs?
Oder ein Wir?
Gott, erbarme Dich, Christus erbarme Dich.
Gnadenzuspruch
Pfingsten.
Grenzen werden aufgehoben.
Brücken werden gebaut.
Türen werden geöffnet.
Von Gott.
Uns zuliebe.
Pfingsten.
Das Fest des Lebens.
Lasst uns feiern!
Gebet
Wir bitten dich,
Gott,
um deinen guten und Heiligen Geist.
Deinen Heiligen Geist,
der uns einander suchen und einander finden lässt.
Den Heiligen Geist,
der uns hilft,
Gräben zuzuschütten, die uns voneinander trennen,
Wege zu ebnen, die uns zueinander führen,
und Brücken zu bauen, die uns miteinander verbinden.
Deinen Heiligen Geist,
der uns anstößt, Frieden zu stiften.
In diesem Gottesdienst
oder wo auch immer
wir uns und Anderen begegnen.
Amen
Die Pfingstgeschichte: Apostelgeschichte 2, 1-21
Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.
Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde verstört, denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, Galiläer? Wie hören wir sie denn ein jeder in seiner Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die da wohnen in Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Römer, die bei uns wohnen, Juden und Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.
Sie entsetzten sich aber alle und waren ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins.
Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, vernehmt meine Worte! Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde des Tages; sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel 3,1-5): »Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt. Und es soll geschehen: Wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.«
Musik
Paolo Benedetto Bellinzani (1690-1757), Arrangement für 2 Flöten, Sonate Nr. 12 Adagio und Alleg-ro, André Le Gall
Liebe Leserinnen und Leser,
Manchmal brauchen wir Trost. Was tröstet uns dann?
Für Kinder ist es oft ein Stofftier, für Erwachsene manchmal ein Foto der Lieben. Etwas, das mich an Zuhause erinnert, an Liebe und Geborgenheit. Etwas, das mich tröstet, wenn ich Heimweh habe oder Sehnsucht.
Was tröstet Christen, wenn sie Gott vermissen? Hört das Evangelium nach Johannes im 14. Kapitel:
Evangelium nach Johannes 14,15–19 (20–23a) 23b–27
Jesus spricht: Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.
Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Gedanken zum Sonntag
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Geschwister in Christus, heute, an diesem pfingstlichen Tag.
Rot ist die Farbe der Altartücher heute. Das Antependium leuchtet uns entgegen wie selten. Die Blu-men – die Pfingstrosen – strahlen. In diesem Jahr scheint alles zu strahlen: Rosen überall in Hülle und Fülle, Rosen und Pfingstrosen. Und alles ist wunderbar grün.
Pfingsten soll uns ein Fest der Freude und des Friedens und der Zuversicht sein.
Äußerlich gesehen stimmt vieles in diesem Jahr. Auch hier bei uns: Gottesdienst mit festlicher Musik, Kindergottesdienst, nachher die weißen Tauben und die Möglichkeit, bei Kaffee zusammenzubleiben und miteinander Zeit zu teilen. Und am Ende des Vormittages hier in der Gemeinde noch einmal eine Würdigung unserer Orgel, die uns über Jahrzehnte guten Dienst getan hat.
Freude, Frieden, Zuversicht – all das ist heute möglich.
All das möge uns eine Kraft geben, die uns stärkt für die kommende Zeit, für die Welt da draußen vor der Kirchentür. Für das Leben nach dem Pfingstfest.
Jesus hat das so empfunden für seine Menschen. Für alle die, denen er nahegekommen war und die ihm nahe waren. Im Johannesevangelium lesen wir über viele Kapitel hinweg sogenannte „Abschieds-reden“ Jesu. Worte, die er den Seinen sagt, um sie zu stärken für die Zeit, da er selbst nicht mehr an ihrer Seite sein würde. Jesus will seine Menschen stärken - die Menschen damals und die Menschen bis zu uns hier und heute unter diesem Kirchendach. Er will uns alle wie mit einem Schutzfilm ausstat-ten. Will uns durch die Zeiten hindurch eine Art inneren Schutzwall geben für den Weg durchs Leben und durch die Erdenzeiten.
Wenn ich Ihnen nun die Zeilen aus dem Johannesevangelium lese – die uns heute zum Nachdenken gegeben sind - und die wir übrigens schon gehört haben, vorhin, weil sie uns Evangelium waren – dann hören Sie alles bitte ohne Stress.
Diesen biblischen Worten können wir nicht so leicht folgen wie den Worten einer Geschichte. Sie werden merken: Es geht hin und her. Immerzu werden lauter neue Worte und Gedanken eingeführt. Die Gedanken hüpfen und tanzen. Versuchen Sie nicht, alles zu verstehen. Lassen Sie Worte und Wortpassagen einfach auf Sie zukommen. Ich bin sicher, einzelne Worte werden ihnen entgegen-kommen und in ihnen hängenbleiben, andere werden an ihnen einfach und schön vorbeisegeln.
Atmen sie sozusagen die Worte ein. In uns sind viele Leerräume. In uns sind manch weiche Seiten und manch verletzte. In uns ist Sehnsucht und Hoffnung und auch Not… Lassen Sie die Worte hinein – sie werden sicher ihren Platz in Ihnen finden. Sie wollen zum Schutzfilm werden oder gar zu einem Wall gegen die Unbill der Welt.
Johannes 14, 15-19.23-27
Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.
Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit:
den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht.
Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.
Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr.
Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben,
und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht.
Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.
Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin.
Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Ja, welche Worte sind in Ihnen hängengeblieben. Welche waren Ihnen sympathisch? Welche waren eher irritierend?
Für mich ist es ein Text voller Schutzwall-Worte. So scheint es mir. Geht es Ihnen auch so? Welches Wort hat die Kraft, sich wie ein Schutzfilm um das Verletzliche und Bedrohte in Ihnen zu legen? Wel-ches Wort ist Ihnen Zuversicht und Stärkung?
Das Wort von der Liebe? Oder die Rede vom Tröster? Dachten sie dem „Geist der Wahrheit“ hinter-her, der denen gegeben wird, die Jesus kennen? Oder dem Wort vom Frieden? Vom „nicht erschre-cken müssen“? Vom Ende der Furcht?
Für mich war es das Wort vom Frieden. Wir sehnen ihn herbei. Und wenn wir ihn spüren, für Mo-mente oder gar längere Zeiten oder im Rückblick auf ein Leben, dann sind wir froh. Erfüllt sind wir. Voll mit Gutem.
Jesus sagte: „Frieden lasse ich Euch!“ - Ich bleibe an diesem Wort hängen, weil es doch heißt: Er ging und ließ etwas zurück. Ich stelle es mir so vor, wie ich es mit Freundinnen und Freunden erlebe. Nach einem langen Abend mit guten Gesprächen z.B. oder in einem Cafe…die Zeit ganz aus den Augen ver-loren. Manches konnte erzählt werden und besprochen, anderes ausgetauscht und bedacht. Leichter fühlen wir uns nach so einer Zeit und dankbar für die Nähe und auch zuversichtlich: Wir werden es schaffen. Frieden ist das.
Als Jesus ging, ließ auch er etwas zurück. Den Menschen seiner Zeit hat Jesus gegeben, ganz direkt und im Gegenüber. Und hat in ihnen so viel bewirkt und hinterlassen, dass sie erzählt haben und weitererzählt, aufgeschrieben und überliefert. Ja, geblieben sind die biblischen Schriften, die weiter und bis heute und morgen etwas auslösen. In denen eine Kraft ist, die uns hilft zum Leben.
Vor kurzem waren wir mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden auf Wochenendfahrt. Thema, große Überschrift der gemeinsamen Tage, war: „Als Christ leben“ Wir haben auch biblische Texte ge-hört und darüber nachgedacht und besprochen. Und es wurde dabei sehr lebendig. Die Worte waren plötzlich nicht mehr sperrig, sondern voller Leben. Und hatten Kraft. Es ging auch um Frieden, um den äußeren Frieden. Christsein angesichts von Krieg und Bedrohung, war ein Thema. Der Krieg zwi-schen Russland und der Ukraine ist uns allen sehr nahe. Frieden ist auch bei uns nichts selbstver-ständliches mehr. So stellt sich die Frage: Wie stehen Christen zu Bewaffnung und Krieg? Und wir fanden heraus, dass Krieg auf uns zukommen kann, dem wir dann auch etwas entgegensetzen müs-sen. Dass Jesus aber immer auch im Feind einen Menschen sieht. Wir stellten fest, dass das eine wei-tere Perspektive ist, als wir Menschen im Alltag und in der Enge unserer Blicke haben. Und dass es gut ist, sich immer wieder an Jesus zu orientieren. Damit wir die Weite des Blickes neu gewinnen und damit Jesus und also Gott folgen und seinen Geboten und nicht der Welt und den ihren. Es geht da-rum, über Interessen hinweg den Frieden für alle in den Blick zu bekommen.
So haben wir vielleicht eine Ahnung davon, was Jesus meint, wenn er sagt: Frieden gebe ich Euch! Und „ich gebe nicht, wie die Welt gibt“.
Jesus hat – wie wir selbst erleben - nicht nur etwas zurückgelassen. Er gibt weiter, auch wenn er nicht mehr selbst da ist.
Vielleicht lächeln nun Sie, die sie am Wort „Tröster“ und “Heiliger Geist“ hängen geblieben sind und sagen: Genau. Das habe ich erlebt. Es kam etwas in mich, dass mich getröstet hat. Und ich bin sicher, es hatte etwas mit Gott zu tun. Ganz unerwartet aber sehr gebraucht waren da plötzlich Menschen. Oder ein gutes, hilfreiches Buch. Eine Begegnung gab mir Ruhe. Oder die Zeit allein in der Natur oder mit anderen in einer Kirche.
Menschen, die Jesus vertrauen – und durch ihn Gott – die haben etwas, dass sie schützt und ihnen hilft zu leben.
Wir nennen es den „Heiligen Geist“. Johannes benutzt das Wort „Tröster“. Wir nennen es „Einge-bung“ und „gute Idee“ und manchmal auch „Geistesblitz“.
Es ist genau das, wovon Jesus spricht, wenn er davon redet, dass das Göttliche „Wohnung in uns nehmen wird“.
Viele Menschen um uns herum sehen in guten Ideen und dem Erleben von unerwarteter Perspektive keine höhere Macht, keinen Gott am Wirken. Es ist Ihnen nur beschreibbar und erklärlich mit der eigenen Kraft und Stärke und Vermögen. Es ist dann Zufall und Glück.
Manchmal aber ist der Zufall und das Glück so groß oder auch die Sehnsucht und die Not, dass Men-schen offen werden und durchlässig ….und dann das Göttliche in ihnen „Wohnung nehmen kann“. Und sie es auch als „göttlich“ erleben und benennen.
„Der Geist weht wo er will“, sagen wir und beschreiben damit die Unverfügbarkeit. Wir erleben sie und leiden nicht selten unter ihr. Doch wir können vertrauen. Denn Jesus hat ihn uns zugesagt: den Tröster, den Geist der Wahrheit, inneren Frieden.
Es wird anders sein, als wir erwarten. Jesus hat ja gesagt: „Nicht gebe ich euch, wie die Welt euch gibt“. Er sagte aber auch weiter: „Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ Amen.
Gebet
Komm, Heiliger Geist,
und wecke uns auf
aus unserem müd gewordenen Glauben.
Wir sind nur Menschen
und wissen oft nicht ein noch aus.
Komm, Heiliger Geist,
und lehre uns Zuversicht,
lass uns deine Zeichen sehen.
Wir sind nur Menschen
und haben einen engen Blick.
Komm, Heiliger Geist,
und zeige uns deinen weiten Horizont.
Wir sind nur Menschen
und kreisen um uns selbst.
Komm, Heiliger Geist,
und stärke uns Beine und Hände.
Wir sind nur Menschen
und trauen uns wenig zu.
Du lässt Menschen ihren Glauben finden.
Du legst uns Gottvertrauen ins Herz.
Du stellst uns Jesus Christus vor Augen.
Du verbindest uns mit unseren Mitmenschen.
Du baust mit uns deine Kirche.
Wir sehen, was vor Augen ist
und wissen vor Krisen nicht mehr wohin.
Du aber lässt wachsen:
Samen der Liebe und des Friedens,
Keime der Freiheit und der Gerechtigkeit,
mitten unter uns.
Komm, Heiliger Geist,
erfülle uns mit deiner Lebendigkeit
lass uns feinfühlig sein und mutig,
richte uns auf und richte uns aus,
verbinde uns mit deiner ganzen Christenheit,
mit allen Menschen guten Willens,
dass wir mitbauen an deinem Reich,
mitten unter uns.
Tröste die Trauernden,
die Familien und Freunde und alle die
- Klaus Ahlert, Peter Heinrich und Wolfgang Matthäus -
verbunden waren.
Schenke Frieden, hier und in alle Ewigkeit.
Vaterunser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
Lied
Verleih uns Frieden gnädiglich, EG 421
Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.
Segenswort
Dies ist der Tag, den Gott macht!
Freut euch an ihm und seid fröhlich.
Bleibt offen für Christus.
Sein Geist wird euch an alles erinnern,
was er gesagt hat.
Segen
Gottes Trost sei mit dir und begleite dich.
Gottes Kraft sei mit dir und stärke dich.
Gottes Feuer brenne in dir und belebe dich.
Mit herzlichen Grüßen, Pfarrerin Brigitte Schöne
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Informationen
Schon morgen feiern wir wieder Gottesdienst:
Regionalgottesdienst am Pfingstmontag um 11 Uhr in der Johanneskirche (Johanneskirchplatz) mit Pfr. Dr. Stefan Fritsch.
Am kommenden Sonnabend, 14.6.2025, laden wir herzlich zur KinderKirche um 15 Uhr ein. Im Anschluss werden viele Familien ihre Zelte im Gemeindegarten aufschlagen. Melden Sie sich, wenn Sie mit ihren Kindern auch gern einen Platz haben möchten.
Sonntag, 15.06.2025 feiern wir um 10 Uhr Gottesdienst in unserer Kirche mit Pfr. Oliver Matri und Frau Dr. Yun (Orgel).
Die Kollekte sammeln wir heute für das ökumenische Freiwilligenprogramm des Berliner Missionswer-kes und für den Taubenflug im Anschluss an den Gottesdienst.
Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 8.06.2025
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