Geistliche Angebote

Psalm, Lieder und Gebete: Pfarrerin Brigitte Schöne, Predigt: Pfarrer Oliver Matri

 

 


Siehe!

 

Herzliche Willkommen hier auf der Website unserer Gemeinde.  Schön, dass Sie da sind!

 

Liebe Leserinnen und Leser,

herzlich Willkommen, am 1. Advent! Ein Wort durchzieht einen jeden ersten Advent: Immer wieder wird es heute heißen „Siehe!“ „Siehe“ – wo immer dieser Ruf in der Bibel erklingt, kündigt er etwas Außergewöhnliches an. Es heißt im Spruch für die Woche: 

„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Sacharja 9, 9b)“

Nun, mit Königen haben wir es nicht so in unserer Zeit, als Metapher aber hilft uns das Bild: In der Ferne, am Horizont steht etwas zu erwarten. Etwas Großes. Etwas Lebensveränderndes. Deshalb „Siehe!“. Verpasst es nicht. Schaut nach vorn!

Es braucht noch eine Weile bis das Außergewöhnliche direkt vor uns ist. Es benötigt noch einen Weg, den Kommenden am Horizont zu erreichen. Und auch das Herz braucht Zeit, um es zu begreifen. Es gilt, noch zu warten. Warten fällt schwer, deshalb machen wir es uns leichter und sogar schön: An unserem Adventskranz werden wir nun Woche für Woche eine Kerze anzünden. (Jetzt könnten Sie die erste Kerze anzünden)

 

Lied

Wir sagen euch an den lieben Advent (SG 17)

Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet die erste Kerze brennt.
Wir sagen euch an eine heilige Zeit.
Machet dem Herrn die Wege bereit.

Refrain: Freut euch, ihr Christen,
freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr.

https://youtu.be/fY8mbiy_Zws

 

Dieser Tag markiert Jahr für Jahr auch eine wichtige Erinnerung in unserer Gemeinde:  Vor inzwischen 44 Jahren, am ersten Advent, wurde unser Kirchgebäude feierlich eingeweiht. Herzlich Willkommen heute also auch zum Kirchweihfest. Das werden wir nach dem Gottesdienst im Gemeindehaus und drumherum mit einem schönen adventlichen Tag feiern.

 

Lied

Macht hoch die Tür  (EG 1)

1 Macht hoch die Tür', die Tor' macht weit,
es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König aller Königreich';
ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Segen mit sich bringt;
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich von Rat.

2 Er ist gerecht, ein Helfer wert,
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
sein Königskron' ist Heiligkeit,
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
all uns're Not zum End' er bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Heiland groß von Tat.

3 O wohl dem Land, o wohl der Stadt,
so diesen König bei sich hat!
Wohl allen Herzen insgemein,
da dieser König ziehet ein!
Er ist die rechte Freudensonn',
bringt mit sich lauter Freud' und Wonn'.
Gelobet sei mein Gott,
mein Tröster früh und spat.

5 Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit
den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
sei ewig Preis und Ehr.

https://youtu.be/53W65rlcmsc

 

Psalm 24

Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.

Denn er hat ihn über den Meeren gegründet
Und über den Wassern bereitet.

Wer darf auf des HERRN Berg gehen,
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?

Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lug und Trug
und nicht falsche Eide schwört:

der wird den Segen vom HERRN empfangen
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles.

Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,
das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit.

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!

Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre

 

Gebet

Gott,

es ist schön, wieder so viel Licht zu sehen: leuchtende Sterne in Schaufenstern, Lichter auf den Balkonen, hellglänzende Weihnachtsmärkte...
Alles ist so schön, dass wir in diesen Wochen Gefahr laufen,
das wahre Licht zu übersehen.
Den Schein zu übersehen, der Du bist, Gott!

Dein Licht leuchtet heller und tiefer und weiter.
Es kommt in die Dunkelheiten unserer Häuser und Herzen.
Es hilft uns, die Leidenden um uns zu sehen.
Es zeigt uns den Weg zu ihnen.
Dein Licht ist der Schein der Hoffnung.

Gott, hilf uns, Dein Licht zu sehen.
Hilf uns, Dein Licht zu sein.
Gott, erbarme Dich.

 

Zuspruch

Im Wochenspruch heißt es: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ Sacharja 9, 9b

Gott kommt, das ist sicher.
Manchmal auch in überfüllte Kaufhäuser.
Manchmal auch auf belebte Weihnachtsmärkte.
Er kommt dahin, wo Menschen sich im Dunklen fühlen.
Er kommt dahin, wo es Licht braucht und Wärme,
inneres Licht und Herzenswärme.
Darum: Ehre sei Gott in der Höhe

 

Gebet

Wenn du kommst,
Gott,
wird eine neue, gute Zeit beginnen (nach EG 18).

Eine Zeit,
auf die wir uns freuen können,
weil sie von Deinem Geist,
dem Geist des Friedens,
erfüllt sein wird.

So hast Du selbst es verheißen.

Wir bitten dich, Gott,
mach uns bereit
für diese Zeit!
Mach uns bereit für Dich!

Dass die Gedanken heller werden
und die Schritte sicherer
im vibrierenden Licht neuer Hoffnung. Amen

 

Liebe Leserinnen und Leser, Gott kommt, auf einem Esel reitend – das hatte der Prophet Sacharja Jahrhunderte zuvor angekündigt. Als Jesus nach Jerusalem kam, auf einem Esel reitend, da erinnern sich die Menschen und erkennen sofort: Gott kommt in die Welt und er bringt Frieden. Und sie jubeln ihm entgegen. 
Davon erzählt der Evangelist Matthäus

 

Evangelium

Matthäus 21, 1-11

Als sie nun in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage an den Ölberg, sandte Jesus zwei Jünger voraus und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führt sie zu mir! Und wenn euch jemand etwas sagen wird, so sprecht: Der Herr bedarf ihrer. Sogleich wird er sie euch überlassen. Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sach 9,9): »Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.« Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf. Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Das Volk aber, das ihm voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und sprach: Wer ist der? Das Volk aber sprach: Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa.

Ehr sei dir o Herr – lob sei dir o Christ.

 

Lied

Wie soll ich dich empfangen (EG 11)

1 Wie soll ich dich empfangen
und wie begegn' ich dir,
o aller Welt Verlangen,
o meiner Seelen Zier?
O Jesu, Jesu, setze
mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze,
mir kund und wissend sei.

2 Dein Zion streut dir Palmen
und grüne Zweige hin,
und ich will dir in Psalmen
ermuntern meinen Sinn.
Mein Herze soll dir grünen
in stetem Lob und Preis
und deinem Namen dienen,
so gut es kann und weiß.

5 Nichts, nichts hat dich getrieben
zu mir vom Himmelszelt
als das geliebte Lieben,
damit du alle Welt
in ihren tausend Plagen
und großen Jammerlast,
die kein Mund kann aussagen,
so fest umfangen hast.

https://youtu.be/_x2x0v26uEg

 

Predigt

Brief des Paulus an die Römer, Kap. 13, 8–12

Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. Denn was da gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren«, und was da sonst an Geboten ist, das wird in diesem Wort zusammengefasst: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.

Und das tut, weil ihr die Zeit erkannt habt, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.

Der heutige Predigttext endet mit einem Weckruf: „Die Stunde ist da, aufzustehen vom Schlaf… Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen.“ Ein Satz, der wie ein Ruf durch die Zeiten klingt. Paulus spricht von einer Nähe, die spürbar ist, die sich anbahnt – und die doch noch einen Weg vor sich hat. Der Tag ist nicht mehr fern, schreibt er. Aber er ist eben auch noch nicht da.

1. Der adventliche Weckruf

Für die ersten Christinnen und Christen, zur Zeit des Paulus, war dieser Ruf geprägt von der Naherwartung: Christus wird bald wiederkommen. Für uns heute bekommt dieser Ruf eine andere Farbe. Er wird zum adventlichen Ruf: Gott kommt in unsere Welt. In unser Leben. Der Messias wird geboren. Und wir bereiten uns darauf vor, in diesen dreieinhalb Wochen bis Weihnachten. Diesen Adventswochen, die eigentlich immer zu kurz sind: unsere Herzen sind noch unvorbereitet. So vieles ist noch zu tun. Doch das nur am Rande.

Denn dieser Advent ist nicht nur das, was wir so leicht daraus machen: warme Lichter, Gebäckduft, Kerzenschein und eine Prise Weihnachtsromantik. Das alles tut gut – und doch, wenn wir den Advent darauf reduzieren, dann verliert er schnell die Bodenhaftung in der Realität. Dann sind wir in einer Traumwelt. Denn, in Anlehnung an den bekannten Spruch vom Ponyhof, möchte ich sagen: Das Leben ist kein Weihnachtsmarkt.

Viele von uns spüren das gerade in diesen Tagen besonders deutlich – in Sorgen, Spannungen, Konflikten, Überforderung, in der Wucht der Nachrichten um uns herum. Advent ist keine Flucht aus der Realität. Im Gegenteil: Advent antwortet auf die Realität. Gott kommt in diese Welt – in eine Welt, die kompliziert ist, zerrissen, verletzlich. Und deshalb ist Advent eine Zeit, in der wir offen fragen dürfen: Wo braucht unsere Welt Veränderung? Wo braucht sie Heilung – tikkun olam, Reparatur der Welt, wie unsere jüdischen Geschwister sagen? Für sie gehört zum Glauben an einen Messias auch die Hoffnung, dass dieser Planet wieder ein Garten Eden wird, wo die Menschenwürde respektiert wird, wo die Schöpfung respektiert wird, wo Gerechtigkeit herrscht.

Als Christinnen und Christen glauben wir: Mit dem Kommen Jesu greift Gott selbst in die Geschichte ein. Er kommt nicht als stiller Beobachter, sondern als Handelnder. Und er lädt uns ein, mitzumachen – Partnerinnen und Partner zu werden in seiner Bewegung der Liebe, die diese Welt erneuern will.

Der große Theologe Jürgen Moltmann hat diese Bewegung in seiner „Theologie der Hoffnung“ so beschrieben: „Das Christentum ist ganz und gar […] Eschatologie, ist Hoffnung – Aussicht und Ausrichtung nach vorne, darum auch Aufbruch und Wandlung der Gegenwart.“ Anders gesagt: Gerade weil wir auf die Zukunft, auf Hoffnung ausgerichtet sind, weil wir nach vorne schauen, können wir schon in der Gegenwart aufbrechen und sie wandeln, durch und mit der Liebe.

2. „Liebt einander“ – Advent als Zeit der Umkehr

Hier setzt Paulus an: „Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt.“ Die Liebe als bleibende Aufgabe. Als Haltung. Als Umkehr.

Advent ist – das gerät bei uns oft aus dem Blick – eine Zeit der Umkehr. Unsere orthodoxen Geschwister leben das sehr bewusst: Der Advent ist bei ihnen eine zweite Fastenzeit, neben der Zeit zu Ostern. Ein bewusstes Zurücktreten, ein Hinwenden zu Gott. Ein Sich-neu-Ausrichten. Das ist nichts miesepetriges, sondern etwas frohes: Ich schaue weniger auf mich selbst, und mehr auf Gott und meine Mitmenschen. Wohlwissend, dass ich selbst dabei nicht zu kurz komme – weil gerade darin oft das Geheimnis eines erfüllten Lebens liegt. Kurz: Ich bereite mich darauf vor, Gott zu Weihnachten neu zu empfangen. Das Licht, das kommt – „Siehe!“ – ich kann es schon am Horizont sehen. Das versetzt mich in die Lage, neu zu lieben. Die „Waffen des Lichts anzulegen“, wie Paulus schreibt.

Doch was heißt das konkret? Mit „Licht“ und „Liebe“ verbinden wir ja vor allem warme Gefühle, und das geht schon wieder in Richtung „idyllische Adventszeit“. Lieber Paulus, du bist ein bisschen abstrakt an dieser Stelle. Aber zum Glück hast du es ja im Korintherbrief schön ausbuchstabiert:

„Die Liebe ist geduldig.
Gütig ist sie, die Liebe.
Die Liebe ereifert sich nicht.
Sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf.
Sie ist nicht unverschämt.
Sie sucht nicht den eigenen Vorteil.
Sie ist nicht reizbar und trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht, wenn ein Unrecht geschieht.
Sie freut sich aber, wenn die Wahrheit siegt.
Sie erträgt alles. Sie glaubt alles.
Sie hofft alles. Sie hält allem stand.“ (1. Korinther 13, 4-7)

Vielleicht kann uns das inspirieren. Vielleicht ist das ein guter Impuls für unseren Advent:

  • Wo kann ich in den nächsten Wochen mehr lieben – mit Gottes Hilfe?
  • Wo kann ich etwas von dem, was hinter dem Zauber der Adventszeit steht, hinaustragen – über die Weihnachtsmärkte und Adventsbasare hinaus, mitten hinein in diese Welt?
  • Wo kann ich dazu beitragen, dass Gottes Güte und Nähe spürbar wird?

„Liebet einander“, schreibt Paulus – im Griechischen klingt das danach, dass die Christinnen und Christen in Rom einander lieben sollen, in ihren Familien, in der Gemeinde. Unter sich. Aber natürlich hat das Liebesgebot auch noch eine größere Dimension, sozusagen eine politische, eine auf das Gemeinwesen bezogene.

Ein Beispiel dafür ist das Asyl in der Kirche, für das wir heute die Kollekte sammeln. In der öffentlichen Debatte stehen aktuell vor allem jene im Vordergrund, die das Asylrecht missbrauchen und kriminell werden. Aber die meisten Menschen, die bei uns Schutz suchen, tun das ja, weil sie keinen anderen Weg haben. Ihre Geschichten sind oft erschütternd. Und sie brauchen Orte der Menschlichkeit, der Liebe, des Schutzes, des Lichtes. Adventliche Liebe bedeutet nicht Naivität – aber sie bedeutet den Mut, hinzuschauen und zu handeln.

3. Geliebt, um zu lieben

Doch bevor wir uns zu Aktivismus verleiten lassen, erinnern wir uns an den eigentlichen Grundton unseres Glaubens: Um andere lieben zu können, muss ich mich selbst geliebt wissen. Bei uns Christinnen und Christen steht nie das eigene Tun am Anfang. Der Anfang ist immer Gottes Handeln. Seine Liebe. Sein Kommen. Seine Gegenwart.

Advent heißt: Gott kommt – auch zu mir. In meine Dunkelheit. In meine Müdigkeit. In meine Zweifel. Er ruft mich wach, nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einem liebevollen: „Steh auf, ich bin da. Der Tag kommt.“

Wenn ich mich von dieser Liebe getragen weiß, dann kann ich auch anderen in Liebe begegnen. Dann kann ich ein Licht anzünden, wo Dunkelheit ist. Dann kann ich mitarbeiten an Gottes großer Reparatur der Welt.

Liebe Gemeinde,

die Stunde ist da, aufzustehen. Nicht aus eigener Kraft, sondern weil der Tag sich ankündigt. Weil Gott kommt. Und wenn wir uns in diesen Wochen auf Weihnachten vorbereiten, dann lasst uns, lassen Sie uns wach sein. Umkehren, wo wir es brauchen. Lieben, weil wir geliebt sind. Dann wird Advent – nicht nur für uns, sondern für diese Welt.

Amen.

 

Lied

Die Nacht ist vorgedrungen (EG 16)

1 Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern!
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.

2 Dem alle Engel dienen,
wird nun ein Kind und Knecht.
Gott selber ist erschienen
zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden,
verhüll nicht mehr sein Haupt.
Er soll errettet werden,
wenn er dem Kinde glaubt.

3 Die Nacht ist schon im Schwinden,
macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden,
das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet,
seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet,
den Gott selbst ausersah.

4 Noch manche Nacht wird fallen
auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen
der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte,
hält euch kein Dunkel mehr,
von Gottes Angesichte
kam euch die Rettung her.

5 Gott will im Dunkel wohnen
und hat es doch erhellt.
Als wollte er belohnen,
so richtet er die Welt.
Der sich den Erdkreis baute,
der lässt den Sünder nicht.
Wer hier dem Sohn vertraute,
kommt dort aus dem Gericht.

https://youtu.be/v0TKzZk-8R0

Daniel Johannsen - Gesang Christoph Sommer - Laute Gregor Meyer - Orgel Maria Schardt - Kamera Gregor Meyer - Ton/Schnitt, Aufgenommen am 9. Dezember 2021 im Theater „Westflügel“ in Leipzig-Lindenau

 

Fürbitte

Christus, du Friedefürst,
danke, dass du zu uns kommst und bei uns bist.
Danke, dass du uns rettest in der Macht deiner Liebe.

Wir bitten um deinen Frieden für diese von Krieg und Gewalt zerrissene Welt. Wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine, die auf einen gerechten Frieden und eine freie, sichere Zukunft hoffen. Für die Menschen in Israel und Gaza, die darum ringen, in Sicherheit in ihrer Heimat leben zu können. Für die Menschen im Sudan, deren Leid schon so lange übersehen wird. Für alle, deren Leben überschattet ist von Gewalt und Terror. Lass Frieden werden, damit die Kinder derer, die heute noch Feinde sind, morgen ohne Angst miteinander leben können.

Wir bitten um deine Gerechtigkeit für diese von Unrecht beschädigte Welt. Wir bitten dich für alle, die um die Früchte ihrer Arbeit gebracht werden. Für alle, deren Lebensgrundlagen zerstört werden durch die Gier der Menschen. Für die, die ihre Heimat verlassen mussten, die ihre Kinder nicht ernähren können und auf fremde Hilfe angewiesen sind. Lass Gerechtigkeit siegen, damit alle einen Platz zum Leben finden.

Wir bitten um dein Licht für diese oft so dunkle Welt. Wir bitten für die, deren Leid verborgen ist. Für Erwachsene und Kinder, die im eignen Zuhause misshandelt und missbraucht werden. Für die Menschen, die mit Depressionen zu kämpfen haben. Für alle, die ihre Traurigkeit und Einsamkeit verstecken müssen. Lass die Nacht für sie enden. Lass ihr Leben erleuchtet werden von deiner Liebe, damit sie an jedem Tag neu die Freude des Lebens spüren können.

Wir bitten dich für alle, die diese Welt heller und gerechter und friedlicher machen. Für deine Kirche, die deine Liebe leuchten lassen und sich denen zuwenden will, die Hilfe und Heilung brauchen. Heute, am Tag der Gemeindekirchenrats-Wahl bitten wir dich besonders für den weiteren Weg dieser Gemeinde. Lege auch in der Zukunft Deinen Segen auf uns und das, was hier geschieht. Gott, wir bitten Dich für die Frauen und Männer in der Politik, die ihre Macht mit Integrität ausüben. Für alle, die sich für Menschen einsetzen, die sich selbst nicht helfen können. Für alle, die ihr eigenes Leben riskieren, um andere zu retten. Steh ihnen bei. Lass sie deine Nähe spüren, und bewahre sie vor Erschöpfung und Resignation.

Wir bitten für uns selbst am Beginn dieses Advents, für unsere Familien, besonders für unsere Kinder; für alle, die uns am Herzen liegen und denen wir in dieser Zeit besonders nahe sein wollen. Lass uns Raum finden für dich und füreinander. Lass uns Momente der Ruhe erleben und spüren, wie unsere Sehnsucht nach dir wächst. Schenke tröstende Momente und die Gewissheit deiner Nähe denen, die um jemanden weinen.

Gott, hilf uns, zu dir zu kommen, und komme du zu uns.

In der Stille beten wir zu Dir: STILLE

 

Und mit Jesu Worten beten wir:

Vaterunser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

 

Segen

Gott segne Dich und er behüte Dich.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir Frieden. Amen.

 

Lied

Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)

Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.

 

Mit herzlichen Grüßen, Pfarrerin Brigitte Schöne und Pfarrer Oliver Matri

Teilen Sie mir gern Ihre Gedanken zum Gottesdienst oder Ihre Anregungen mit - ich freue mich:  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder per Anruf: 030-84850080 (mit Anrufbeantworter)

 

Bekanntmachungen

Herzliche Einladung zu „Church@Night“ am kommenden Freitag um 20 Uhr in der Kirche.

Den Gottesdienst am nächsten Sonntag, 2. Advent, feiern wir mit Abendmahl. Gestaltet wird er von Pfr. Oliver Matri und Dorina Adelsberger (Orgel). Wir werden im Gottesdienst den bisherigen Gemeindekirchenrat verabschieden und die neuen Mitglieder einführen.

Herzliche Einladung zu adventlichen Konzerten in der Bachgemeinde: Am 7. Dezember um 18 Uhr singt der Zehlendorfer Kammerchor in der Kirche. Am Sonnabend, 20.Dezember um 19 Uhr und am Sonntag, 21.12. um 16 Uhr lädt unser Gospelchor Gospelstream zu seinen Weihnachtskonzerten ein.

„24 x Orgelklang“ - Jeden Tag Orgelmusik aus dem Kirchenkreis Steglitz. Abonnieren Sie diesen besonderen Adventskalender unter www.kirchenkreis-steglitz.de.

Menschen der Johannes- und der Bachgemeinde laden ein, sich am Lebendigen Adventskalender zu freuen.  Durch die Adventszeit hindurch öffnen fast täglich freundliche Menschen hier in Lichterfelde-West für Sie ihre Gärten oder Haustüren. Das erste Treffen gleich morgen um 18 Uhr: Weihnachtsliedersingen am Feuer im Kadettenweg 42. Der ganze Kalender ist zu lesen im Gemeindebrief Seite 6!

 

Kollektensammlung

Die heutige Kollekte wird gesammelt für die landeskirchliche Arbeit mit MigrantInnen, den Flüchtlingsrat Berlin e. V., Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e. V. (je 1/3) und für sozialdiakonische Arbeit in unserer Gemeinde.

Die Sammlung „Brot für Welt“ wird in diesem Jahr dem Projekt „Sauberes Wasser vor der Haustür“ in Uganda zugutekommen. Informationen dazu im Dezember-Gemeindebrief, Seite 2.

Spendenkonto:

Ev. Kirchenkreisverband Berlin Süd-West
IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 30.11.2025

Wir leiten Ihre Kollekte ggf. weiter! Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.